Neue Hüfte in Spanien – Ursachen und Erfahrungen

Wie konnte das passieren?

Am Anfang stand, wie so oft, ein saudummes Missgeschick: Vor etwa 8 Jahren zwängte ich mein Auto so geschickt in eine enge Parklücke, dass ich rechts aussteigen musste. Als ich zurückkam, war ich auch von rechts so zugeparkt, dass ich mich nun doch auf der linken Seite hineinquetschen musste. Wegen eines Laternenpfahls konnte ich die Tür nur einen Spalt breit öffnen. Ich drückte meine zierliche Figur hindurch und rutschte auf den Sitz. Der linke Fuß blieb, vom Bordstein fixiert, stehen. Aua! Am nächsten Tag hatte ich ein dickes Knie. Die erste Diagnose per Röntgenaufnahme in einem Hospital, das nicht weit von Solvida lag, war harmlos: „Knochen heil, Salbe, warten!“ Nachdem es nicht besser wurde, ging ich zu Leuten, die mehr davon verstehen. Diagnose „Meniskus im Eimer, Arthroskopie und alles wird gut!“ Das half, wurde aber nicht perfekt. Dann das nächste Missgeschick: Waschanlage in Frankreich, schnell noch ins Auto springen, bevor die Bürsten kommen. Ausgerutscht, sehr aua! Die nächsten Tage auf allen vieren. Heimfahrt unter Schmerzen. Diagnose: Rest vom Meniskus auch nichts mehr wert. Also erst einmal weiterhumpeln und abwarten. Nun kommt der Hund ins Spiel. Auf dem Hundeplatz wird schön gespielt, aber die Leute und Hunde rücken sich zu nah auf die Pelle. Das mag Billy nicht, schon gar nicht, wenn ein Giftzwerg aggressiv wird. Der Kläffer schwebt in Lebensgefahr. Ich stürze hinzu, um Billy zurückzuhalten. Genau - ich stürze hinzu! Extrem Aua! Genau auf das beliebte Knie. Aufgeschlagen, dick geschwollen, vielfarbig. Hunde unverletzt. Neues MRT. Verschiedene Diagnosen. Ich hole eine dritte Meinung beim Chefarzt einer deutschen Uniklinik. Er schlägt Knieersatz vor, mindestens halbseitig. Im Bild ist sehr schön zu sehen, wie die Knorpelschicht an einer der Gelenkwalzen (Kondylen) komplett abgerubbelt ist. Gut, laufe ich eben auf der anderen Hälfte. Meistens geht es, manchmal nicht. Nun humple ich seit Jahren, um dieses Knie zu schonen. Das wiederum gefiel der gegenüberliegenden Hüfte nicht. Irgendwann wurde es mir zu viel.

 

 

Abhilfe gesucht

Es ist einfach nicht schön, wenn abwechselnd das linke Knie und die rechte Hüfte schmerzen, manchmal beide und oft schon im Liegen. Freunde wissen Rat: „***Klinik in Hamburg ist super!“ „***Klinik in Hamburg ist Mist, hat mir die Hüfte versaut!“ Ja, wat denn nu? „München – Wiesbaden – Köln – Ostsee – Alpen“ „Super - Mist“  Alles dabei! Preis ist überall super.

 

Nun habe ich ja eine SIP-Karte und mit Solvida zu tun. In Solvida versorgen wir viele Patienten nach ihren Operationen im Hospital de Denia und anderswo. Zuhause kann das nämlich schwierig werden ohne Hilfsmittel und erfahrenes Personal. Außerdem ist man am dritten Tag nach der Operation noch nicht wirklich einsatzfähig. Inzwischen dürfte sich herumgesprochen haben, dass Solvida hervorragende Pflege für alle Pflegegrade bietet, auch kurzzeitig. Und eben auch Reha und Nachsorge nach Krankenhausaufenthalten. Das Hospital de Denia wiederum hat einen exzellenten Ruf in der orthopädischen Chirurgie, insbesondere Endoprothetik, Knie und Hüfte. Führend in ganz Spanien! Die Erfahrungen unserer Patienten, die von dort kommen, bestätigen das. Und ich habe eine SIP-Karte! Also mache ich einen Termin im Centro de Salud. Nicht so sehr komfortabel, viele und lange Wartezeiten, aber kompetent und gründlich. Untersuchungen, Analysen, Röntgen. Das alles passiert im Oktober 2021. „Schon“ im Februar folgt das Gespräch mit dem Facharzt im Hospital, der bei Solvida gut bekannt ist und von den Patienten hochgelobt wird. Das Gespräch ist erstaunlich kurz: „Was machen wir zuerst, Knie oder Hüfte? Wo haben Sie die größeren Beschwerden?“ „Hüfte!“  „Ok, Sie werden wegen der weiteren Schritte angerufen!“ Anfang April folgen die vorbereitenden Untersuchungen und wieder heißt es warten auf den Anruf. Der kommt am 10. Juni. „Erscheinen Sie bitte am 20.06.2022 um 10:00 Uhr im Hospital. Bringen Sie Ausweis und SIP-Karte mit, essen und trinken Sie mindestens 6 Stunden vorher nichts und kommen Sie mit einer erwachsenen Begleitperson.“ Es geht los!

 

 

Im Hospital de Denia

Man hört ja viel über das Hospital und seine Betreiber. Ich kann nur meine eigenen Erfahrungen berichten und die sind bisher überwiegend gut. Als Betroffener sucht man gern nach möglichst objektiven Erfahrungsberichten. Ich jedenfalls versuche, mich möglichst umfassend zu informieren, wenn es um so wichtige Dinge wie das Auswechseln entscheidender Körperteile geht. Vielleicht geht es anderen ja ähnlich und ich kann mit meinem Bericht zur Transparenz beitragen. Unverbindlich und ohne Gewähr, dass es jeder gleich erlebt.

Es gelingt mir, meine liebe Monika als erwachsene Begleitperson zu gewinnen und wir erscheinen um 09:30 Uhr im Foyer des Hospitals. Bei den vorangegangenen Untersuchungen war alles ganz einfach: Man steckt die SIP-Karte in einen Automaten und der druckt direkt die Uhrzeit, Zimmernummer und Wartenummer aus. Block, Stockwerk und Zimmer sind deutlich ausgeschildert. Idiotensicher. Diesmal bewirkt die Karte eine Fehlermeldung „Lesefehler“. Also ziehe ich an einem anderen Automaten eine Nummer für die Hauptinformation. Dort beschreibt man mir wortreich den Weg um viele Ecken. Ohne Block, Stockwerk oder Zimmernummer. Nach einigen Umwegen finden wir die „Anlieferung“. Vorher müssen wir aber noch einen Stock tiefer zur Anmeldung. Dort werde ich mit Pass und SIP-Karte sorgfältig identifiziert und bekomme das erste Armband mit Namen, Nummern und QR-Code. Ganz wichtig der Hinweis „Riesgo de Caida“, ich sei sturzgefährdet. Jetzt wieder hoch. Im Wartebereich sitzen -zig Leute. Keine Nummern, keine Hinweise. Es ist mittlerweile 10:00 Uhr geworden. Nach etwa 10 Minuten höre ich meinen Namen. Eine freundliche junge Frau in Orange führt uns in den OP-Bereich. Ich werde erneut identifiziert und gefragt, ob wirklich die rechte Hüfte operiert werden soll. Es beruhigt mich, dass das wirklich jeder hinterfragt. Dann geht es in eine Art Nischenzimmer mit WC, Krankenbett und Plastikstuhl mit zerbrochenem Sitz. Ich darf mich ausziehen und bekomme ein sexy Minihemdchen, hinten offen. Manche mögen das ja. Mein einziges Kleidungsstück für die nächsten Tage. Monika darf alle meine Sachen wieder mitnehmen, auch meine vorbereitete Tasche mit Zahnbürste, Wäsche zum wechseln usw. Uhr, Handy, Brille, Schlüssel, Geld hatte ich sowieso schon nicht mitgebracht. Sie darf nun in den Wartebereich für Angehörige oder auch nach Hause. Der Arzt würde sie anrufen. Wir entscheiden uns für die zweite Option.

 

 

OP-Vorbereitung

Nun erscheint ein junger Mann in Orange. Er will mir den Zugang legen. Das ist dieser Adapter am Handrücken, wo alle Schläuche angeschlossen werden durch die die Medikamente rein- und Blut rausfliessen soll. Der erste Versuch scheitert. Durch die Vene gestochen. Nach dem zweiten Fehlversuch bricht er ab und holt eine Kollegin. Auch die schafft zwei Fehlversuche. Ich habe noch nie zuvor so oft „no puede ser“ und „lo siento“ gehört. Jetzt darf der erste wieder ran. Zack, daneben! Sein zweiter Versuch in seinem zweiten Durchgang, insgesamt die sechste Bohrung, bringt den auch von mir mittlerweile heiß ersehnten Erfolg. Nun darf ich kurz auf den verdächtigen Plastikstuhl. Er muss nämlich das Laken wechseln, weil es ziemlich blutig geworden ist. Mein linker Arm wird auch schön bunt. Ich bekomme ein zweites Armband mit technischen Daten. Danach entspanne ich mich im Bett und warte etwa zwei Stunden auf die nächsten Ereignisse. 

 

 

Die OP

Die Anästhesistin erscheint. Sie sieht mich streng an, fragt noch einmal nach Allergien und Medikamenten und, ob ich wüsste, um welche Hüfte es geht. Beruhigend. Die Antworten befriedigen sie und sie benutzt den Zugang, um mir eine Flüssigkeit zuzuführen. Ohne neue Bohrung ein Genuss. Beim Umstieg auf den OP-Tisch darf/soll ich noch mitwirken. Da von der Seite operiert werden soll, muss ich auf der anderen Seite liegen, von vielen Händen zurechtgerückt. Offenbar fixiert man mein Becken mit einer Art Schraubzwinge, damit ich nicht zappeln kann. Die Spritze ins Rückenmark, vielleicht waren es auch zwei,  wird noch einmal unangenehm, aber nicht wirklich schmerzhaft. Nun wird über meinen Oberkörper eine Art Zelt gebaut. Ich fühle mich nicht eingeengt, bekomme aber nicht mit, was untenrum passiert. Bekomme nichts mit? Aber hallo! Nicht mit den Augen, aber mit den Ohren und auch auf andere Art. Ich bin zwar hellwach, aber, offenbar bewirken irgendwelche Mittel, dass mein Zeitgefühl mich verlässt, aber die gute Laune bleibt. Viele Leute wuseln um meinen Unterleib herum und plötzlich bin ich auf einer Baustelle. Nein, ich bin die Baustelle! Sägegeräusche, Bohrer, Fräsen. Ich spüre nichts und höre alles. Und es ist mir egal. Dann Hammerschläge! Wirklich heftig! Ich spüre die Erschütterungen als ob man mich vom Tisch hämmern wollte, meine, dass sogar der Tisch wackelt. Zwischendurch schaut die Anästhesistin unter das Zelt, ob ich noch da bin. Dann werden die Gerüste abgebaut, ich bekomme mein Hemdchen wieder und werde ins Bett gehievt. OP erledigt.

 

 

Nach der OP

Man schiebt mich mit Bett in einen langen Saal, der in 20 Nischen aufgeteilt ist. Ich belege die 14. Jede Nische mit Anschlüssen, Sauerstoff, EKG usw.  Ich werde angeschlossen, der Zugang bekommt wieder Arbeit. Drei bis vier Beutel hängen am Haken. Ein automatisches Blutdruckmessgerät bläst sich regelmäßig auf und vermittelt Erkenntnisse. Ich bin hellwach, schaue mich um, höre Leidensgeräusche aus Nachbarnischen, erlebe den Schichtwechsel des Personals und wundere mich über eine Dame in der Nische schräg gegenüber, die pausenlos mit dem Handy telefoniert. Erstaunlich! Plötzlich wird es spannend. Aus heiterem Himmel gibt mein EKG Alarm. Aus allen Richtungen kommen Retter angerannt. Ich habe nichts gemerkt. Es war eine Elektrode von meinem EKG abgefallen. Sie wird wieder angebracht und alles ist wieder gut.

 

 

Im Zimmer

Nach einer gefühlten Ewigkeit werde ich wieder entkabelt und mit Bett und Beuteln in ein Einzelzimmer gefahren. Bett, Sofa und Stuhl für Besucher, weiße Wände, Aussicht zum Innenhof. Sauber und seelenlos. OK. Man erklärt mir die Bettbedienung, den Schwesternruf mit Lichtschalter. Schwesternruf löst einen Dialog per Wandlautsprecher aus. Scheppernder Ton auf spanisch ist nicht für jeden ideal. Ich komme klar. Reaktionen erfolgen prompt. Alle sind freundlich und wirken kompetent. Es ist nach 16:00 Uhr. Ich frage, ob der Arzt wirklich meine Monika angerufen hat. Er hat. Sie sagt mir später, dass sie erst ab 18:00 Uhr kommen durfte. Das tut sie auch, bringt Wäsche, Handy Uhr usw.  Uhr ist nutzlos, weil mein Handgelenk besetzt ist, Wäsche ebenfalls, weil ich ja mein Kleidchen habe. Das nächste Mal bringe ich vorher absolut nichts mit und nach der OP lasse ich mir nur das iPhone mit Powerbank bringen. Das reicht für jede notwendige Kommunikation, in meinem Fall komfortabel für 3 Tage. 

 

Als ich vor mehr als 50 Jahren meinen Führerschein machte, gab es ein Verkehrsschild, das in der Umgebung von Krankenhäusern, Altenheimen usw. aufgestellt wurde. Meistens zusammen mit einem weiteren Schild „Hupverbot“. Man wollte ruhebedürftige Menschen schützen und mir ist dieser Gedanke in Fleisch und Blut übergegangen. Meine Zeit in Spanien hat auch in dieser Hinsicht einen Erkenntnisgewinn bei mir ausgelöst.

 

In Spanien würde solch ein Schild wohl als gelungener Witz verstanden. Das muss man erlebt haben! Fiesta in den Gängen! Alle Türen offen. Stundenlanger Familienbesuch, laute Musik, Fernseher, Telefonate in allen Sprachen, lautstarker Streit und Geschrei. Bis in die Nacht! Außerdem hatte offenbar die Inquisition in einem Nachbarzimmer einige Fragen zu klären. Solche Schreie, Tag und Nacht, habe ich noch nie zuvor gehört. Ich hätte solche Geräusche vermutlich von mir gegeben, wenn meine Operation ohne Betäubung mit dem Brotmesser stattgefunden hätte. Im Nachbarzimmer reichte wohl schon die Sichtung einer Schwester oder einer Nadel. So schlimm kann es nicht gewesen sein, denn die Dame wurde kurz vor mir entlassen. Vielleicht hatte aber auch nur das Essen diese Reaktion ausgelöst. Reden wir nicht darüber! Vielleicht lag es nur am gleichen Nachttischmodell wie ich es hatte. Typ „rostiges Eisen” mit einem vermeintlich einstellbaren Betttablett. Die Hilfshilfshilfskraft kommt mit dem Essen auf einem Tablett, stellt es auf das Betttablett, hebt dieses an, dreht sich um und rrrrums knallt mir das Gestell auf die Beine. „Oh, lo siento!“ Sie hebt die runtergefallenen Sachen auf, Besteck, Birne und Suppenschüssel, letztere nunmehr nicht nur von innen besuppt, … und geht. Ist weg und bleibt weg. Es gibt 4 Mahlzeiten am Tag, Desayuno, Comida, Merienda (immer die gleichen trockenen Kekse) und Cena. Durchaus reichlich, weich und geschmacksneutral. Und immer per Tablett! „Guidado!“ Roto!“ Jedes Mal muss ich warnen, sogar per Hand eingreifen. Auch bei der Spitzenkraft vom ersten Mal. Trotzdem will ich nicht meckern. Alle freundlich und bemüht.

  

Am zweiten Tag, Dienstag, kam der Physiotherapeut. Er zeigte mir leichte Bewegungen für die Füße, ging nach 5 Minuten und versprach, am Nachmittag wiederzukommen. Tat er auch. Weil mir gerade in dem Moment etwas blümerant war, ließ er mich nicht aufstehen und vertagte auf den nächsten Tag, Mittwoch. Er kam wieder, half mir aus dem Bett, ließ mich ein paar Schritte mit Gehbock laufen, war zufrieden und ging wieder. Auch mein Operateur, Achmed, tauchte auf, schon am Dienstag und noch einmal am Mittwoch. War zufrieden mit seiner Leistung und meinem Befinden. Konnte er auch. Sehr ruhig, kompetent und vertrauenswürdig! Sobald ich aufstehen könne und mein Drainagebeutel gut gefüllt sei, könne ich gehen. Oder, was man so nennt. Am Donnerstag gegen 10:00 Uhr erschien eine Ärztin und überzeugte sich von meinem Zustand. Ich war wiederholt aufgestanden. Drainagebeutel war entfernt. Wunde trocken. Perfekter Entlassungskandidat! Sie übergab mir den Arztbericht mit Verordnungen und Medikation. Ab nach Hause! Ob ich eine Ambulanz wünsche oder die Heimreise selbst organisiere. Ich lehnte zunächst die Ambulanz ab, ließ mich aber von meinen Damen in Solvida überzeugen, dass ein Rollstuhltransport nach dieser Operation recht unangenehm sein könnte. Also informierte ich die Enfermera, dass ich doch die Ambulanz wünschte. Das war so gegen 11:00 Uhr.

 

 

Heim nach Solvida

Warum ich nach Solvida gegangen bin und nicht gleich nach Hause zu Frau und Hund? Ganz einfach – in Solvida habe ich alle Hilfsmittel vor Ort. Elektrisch einstellbares Pflegebett, jede Art von Geh- und Aufstehhilfen, kompetente Mitarbeiter, Betreuung und Sicherheit rund um die Uhr. Kein Stress für meine Frau oder für mich. Ich habe mir ein Zimmer in einer unserer neuen Pflegewohngemeinschaften genommen, mit Dachterrasse und wunderschönem Fernblick. Meine Frau besucht mich, wann immer sie oder ich will, mit oder ohne Hund. Die Mitarbeiter passen mit Argusaugen auf, dass ich meine Medikamente richtig und pünktlich nehme. Am Freitag hat man mir gezeigt, wie ich meine Anti-Thrombose-Injektion selbst setzen kann und überzeugt sich seitdem, dass ich das auch tue. Besser, wenn ich es selbst mache, denn das muss ich jetzt 4 Wochen jeden Tag. Morgen kommt unser Physiotherapeut und wir planen meine Reha. Hier im Haus. Bequemer geht es nicht. Und das Essen in Solvida schmeckt mir schon länger. Frisch, abwechslungsreich und auf Wunsch in Gesellschaft. Nachher kommt meine Monika mit Kuchen und wir trinken Kaffee zusammen.

 

 

Aber zuerst musste ich ja in Solvida ankommen. Das war tatsächlich eine Tortur! Wir erinnern uns: Gegen 11:00 Uhr war mir bestätigt worden, dass die Ambulanz kommt. Zwischenzeitlich hängt mir eine Enfermera noch einen Beutel mit einem Eisenpräparat zur Blutbildung an den Zugang. Der aber will nicht mehr. Zu oft mit zu vielen Abzweigungen verkantet. Nichts läuft mehr durch. „Kein Problem, machen wir einen neuen!“ Aua! Bohrloch 7 bis ? Die junge Frau setzt an, sticht ein, verbindet und fixiert. Ich bin verblüfft. „Wieso brauchen die anderen 6 Versuche und bei Ihnen geht es auf Anhieb?” „Man muss es eben können!” Ach so, warum frag ich auch? Gegen 14:00 Uhr fragte ich nach, wo die Ambulanz bleibt. „Kann sich mal um ein oder anderthalb Stunden verspäten! Gegen 18:00 rufe ich in Solvida an. Sie sollen schon mal meine Medikamente aus der Apotheke holen, bevor die zumacht. Der nächste Tag ist Feiertag „San Juan“. Da wird es schwieriger. Um 19:00 Uhr platzt mir der Kragen. Ich drücke den Schwesternruf, sage, sie sollen die Ambulanz zum Teufel schicken, rufe Anastasia an und bitte, meinen Transport nach Solvida zu organisieren. Sie hat schon Feierabend und ist zuhause, fährt sofort nach Solvida, holt Rollstuhl und Auto mit Rampe und holt mich gemeinsam mit Pfleger Daniel ab. Um 20:00 Uhr bin ich in Solvida. Medikamente sind schon da. Zimmer ist vorbereitet. Zuhause angekommen! Von allen Erfahrungen mit der Versorgung durch die Seguridad Social war der Transportversuch die übelste. Alles andere war OK bis hervorragend. Es geht ja nicht nur um das Essen.